Festival mit temporären Installationen, Performance, Partizipation
Eröffnung im Lichthof am Kunstraum LABOR am Fr 22/09 - 18.30 Uhr Die KUNST BASIS EBERTPLATZ ist ein Festival für Kunst im öffentlichen Raum, das erstmalig 2017 am Ebertplatz stattgefunden hat. Damals hat der Diskurs zwischen UNORT/KUNSTBASIS/DENKMAL um Fragen zur städtebaulichen, urbanen, soziologischen und kulturellen Struktur des größten innerstädtischen Platzes in Köln stattgefunden. So konnte die Forderung der Instandsetzung der wasserkinetischen Skulptur nur wenige Monate später erfolgreich mit der Wiedereröffnung der Brunnenskulptur unter dem Titel „WASSER MARSCH!“ gefeiert werden. Stadt und Politik beschlossen ein Zwischennutzungskonzept womit das Engagement rund um den Ebertplatz bis zur anvisierten Umbaumaßnahme als Kulturstandort für zeitgenössische Kunst und für kulturelle Beteiligungsformate bis 2024 gefördert wird. |
Die KUNST BASIS EBERTPLATZ II rückt heute die Fragestellung zu den stark veränderten – postpandemisch beschleunigten – digitalisierten Arbeits- und Kommunikationsräumen im Kontext von urbanem Leben in den Fokus der künstlerischen Auseinandersetzung. Mit RAND/STADT/MITTE diskutiert das Festival die veränderte Struktur von Stadt in der aktuellen Zeit, in der die Digitale Praxis in allen Lebensbereichen unsere Wahrnehmung wie auch unser Handeln weitestgehend hybridisiert hat. Städtischer Raum ist als Netzwerk unterschiedlichster materieller und immaterieller Faktoren zu begreifen, wobei Raum sich physisch, digital, sozial und politisch, sowie aus deren Schnittmengen konstituiert. So ist es möglich vor Ort und gleichzeitig digital ganz woanders zu sein. Ist die lokale Präsenz als analoger Anker hiermit obsolet, oder ergeben sich Mischformen zwischen Präsenz und Abwesenheit? Ist der größte innerstädtische Platz Kölns nunmehr als Zentrum oder DeZentrale zu begreifen? Diese und weitere Fragen werden im Laufe des Festivals mit den eigens hierfür entwickelten Beiträgen erörtert, der Ebertplatz dient hierbei als exemplarischer Ort und Gebiet künstlerischer Forschung. Installationen, Intervention, sowie Performances und Beteiligungsformate – wie z.B. einem Überlebensworkshop in der Stadt – bilden die KUNST BASIS EBERTPLATZ II – Herzlich Willkommen!
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INSTALLATIONEN
Tim Cierpiszewski „ABY 97“ temporäre Installation, Ebertplatz Köln Mit Hilfe diverser Computerprogramme entsteht ein komplexer Bildkosmos extrem überladener bis hin zu extrem reduzierter Malerei, die Tim Cierpiszewski in architekturbezogene Rauminstallationen einbettet. Hierbei entstehen Wandgestaltungen, skulpturale Displays, sowie Tafelbilder und Künstlerbücher. ABY 97 ist eine Werkserie digital erzeugter Malerei, welche der Künstler Tim Cierpiszewski in großen Formaten in den physischen Stadtraum des Kölner Ebertplatzes, auf Plakatwände, Sitzmöbel und Bauzäune installiert. Darüber hinaus ist seine Werkserie in dem neuen digitalen Ausstellungsraum, der kunsthalle. (siehe Stefanie Klingemann) am Ebertplatz, als raumgreifende Wandarbeit unter dem Titel „ABY Siebenundneunzig“ zu sehen. ↯ timcie.com |
Valeria Fahrenkrog „15 Situationen für den Ebertplatz“ Ebertplatz Köln 15 Schilder, je 60 x 40 cm, mixed media auf recycelte bedruckte Forex-Platten, Schildbefestigungen Zahlreiche Schilder sind an den Laternenpfählen, Verkehrsschildern und Hinweispfahlen am Ebertplatz zu sehen, manche zeigen den Hinweis zur öffentlichen Toilette, andere zeigen die Richtungen der abfahrenden Busse an, wieder andere sind simpel angebracht und tragen Informationen bereits stattgefundener Projekte. Zusätzlich sind zahlreiche Schilder der Polizei NRW mit dem Hinweis auf „24 Stunden Videobeobachtung / Bildaufzeichnung“ angebracht. Die Künstlerin Valeria Fahrenkrog bezieht sich in ihrer ortsbezogenen Intervention auf den „Schilderwald“ am Platz und schafft mit 15 eigens entwickelten Tafeln inklusive gemalter QR-Codes inhaltliche Verweise zu internationalen Orten und Situationen im öffentlichem Raum. ↯ dreipalmen.com |
Do 28/09 - 18 Uhr & Sa 14/10 - 18 Uhr: Gespräch und Führung mit Valeria Fahrenkrog Treffpunkt: GOLD+BETON |
Sebastian Freytag „unter / über“ Bodenmalerei, Ebertplatz Köln Der Ebertplatz fordert als zentraler Ort in der Stadt beim Überqueren verschiedene Bewegungsabläufe, die sich an zwei Seiten des Platzes in Unterführungen befinden. Die Bodenmalerei „unter/über“ konterkariert die Wegeführung des Ebertplatzes mit seinen heterogenen Zugängen und greift dabei auf das Gestaltungsprinzip des Zebrastreifens zurück. Dabei markiert die geradlinige Ausprägung als Kreuzung, die verwinkelten Zugänge des Platzes. Sebastian Freytag verweist mit seiner ortsbezogenen Arbeit zugleich auch auf die Ambivalenz des Ortes, der sich in den Begriffen des Überschreitens oder Übergehens und Untergehens manifestiert. ↯ sebastianfreytag.com |
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Stefanie Klingemann „KUNSTHALLE.“ digitale Architektur Die Arbeit KUNSTHALLE. ist via QR-Code zugänglich, die digitale Architektur eröffnet erstmalig zum Festival KUNST BASIS EBERTPLATZ IIund wird als fortan als Ausstellungsprojekt der Künstlerin Stefanie Klingemann bestehen. Hierbei arbeitet die Künstlerin gemäß ihre künstlerischen Praxis an der Öffnung und Eröffnung neuer Räume für Kunst und künstlerische Praxis. In Vergangenheit konnte Stefanie Klingemann einige so called „OFF-Spaces“ eröffnen, im öffentlichen Raum gründete sie das Projekt „10qm“, als publishing project space gründete sie das Künstler:innenmagazin MOFF. Erstmalig eröffnet Klingemann neue Räume für Kunst im digitalen Raum. Die KUNSTHALLE bildet als digitale Architektur einen Raum für digitale Kunst, der sich am Ebertplatz lokalisiert und aktuell städtebauliche Diskurse ebenso aufnimmt, wie Materialität, Körper und Raum im Kontext von Digitalisierung in kritisch-analytischer Haltung auf sein kreatives Potenzial und Nutzbarmachung als Material zur Erzeugung von erweiterten hybriden Erfahrungsräumen untersucht. Die Kunsthalle ist ein Projekt der Künstlerin Stefanie Klingemann, und wurde erarbeitet in Kooperation mit Ilya Pusenkoff. ↯ stefanieklingemann.de ↯ kunsthalle.koeln |
Fr 06/10 - 19–20.30 Uhr Über die Notwendigkeit digitaler Kunst Stefanie Klingemann im Gespräch mit Marc Müller LABOR |
Florian Kuhlmann „Tief Denken am Ebertplatz“ temporäre Installation im Innen- und Aussenraum Florian Kuhlmann arbeitet als freier Künstler, Autor, Kurator, Programmierer und Projektentwickler. Im Schwerpunkt seiner künstlerischen und beruflichen Tätigkeit beschäftigt er sich auf unterschiedliche Weisen mit den Phänomenen einer zunehmend durch Algorithmen und Software geprägten Wirklichkeit, und öffnet in seinen Werken hybride, so genannte „Phygitale“ – physisch und digital Räume. „NO MORE DREAMS – JUST REALITY“ zeigt er in großen Lettern auf der Außenwerbung in Köln. ↯ floriankuhlmann.com |
Mi 27/09 - 19–20.30 Uhr Gespräch mit Florian Kuhlmann Lichthof |
Tonka Maleković „Ebene: Unterschlupf“ Installation, Ebertplatz Köln Die Künstlerinrealisiert ortsspezifische, partizipative Aktionen, Installationen oder temporäre Interventionen. Sie forscht an sozial, politisch und kulturellen Kontexten und setzt Teilfragmente neu zusammen, um verborgene Narrative sichtbar zu machen. „Das Baumhaus stellt eine Art prekären Unterschlupf dar, ist aber auch Ausgangspunkt für das Nachdenken über Widerstand. Im lokalen Kontext ist es dank der zehnjährigen Hambacher Proteste zu einem Symbol des Widerstands gegen die obengenannten Tendenzen und Bedrohungen, insbesondere im Zusammenhang mit dem Klimawandel, geworden. Wenn ich diese prekäre Form als eine neue Darstellung von „Heim“ betrachte, stelle ich die Frage: Können wir die bestehende Situation in ein Abenteuer verwandeln und gleichzeitig gegen ihre destruktive Wirkung ankämpfen? Können wir Knappheit und „Unmöglichkeit“ in Stärke umwandeln, indem wir neue Perspektiven und Umsetzungsformen zur Herstellung unseres Lebensräumen entwickeln, die auf gesellschaftlichen Zusammenhalt und einem sensiblen Umgang mit der Natur basieren, den anthropogenen Fußabdruck verringern, und gleichzeitig eine größere Resilienz erreichen?“ ↯ tonkamalekovic.com |
PERFORMANCE UND PARTIZIPATION
Aram Bartholl „Catch me if you can“ Performance im öffentlichen Raum, Platzebene 0, Ebertplatz „Aram Bartholl befragt mittels seiner skulpturalen Interventionen, Installationen sowie Performances das Medienverhalten sowie Öffentlichkeitsökonomien, die an soziale Netzwerke, Online-Plattformen oder digitale Verbreitungsstrategien geknüpft sind. Gesellschaftlich relevante Themen wie Überwachung, Datensicherheit oder Technikabhängigkeit stellt er zur Diskussion, in dem er die Lücken, Widersprüchlichkeiten oder Absurditäten unseres digitalen Alltags in räumliche Settings überführt.“ Am Ebertplatz nutzt Bartholl einen mobilen „Greenscreen“. Ein Greenscreen ist eine in der Film- und Videoproduktion verwendete Technik, bei der während der Dreharbeiten ein grüner Hintergrund verwendet wird, der später in der Postproduktion durch einen anderen Hintergrund oder Videoeffekt ersetzt wird. Vor Ort werden Fußgänger mit Hilfe eines von zwei Personen getragenen Greenscreens unwissentlich zu Schauspielern und Teil einer imaginären Filmkulisse. Der Greenscreen-Hintergrund folgt ihnen auf „Schritt und Tritt“ und stellt hierbei die unbegrenzte Erweiterungsebenen im postmedialen Alltag dar. ↯ arambartholl.com |
Sa 30/09 & Fr 06/10 jeweils 12-18 Uhr im öffentlichen Raum |
Heath Bunting „Urban cave survival workshop“ Heath Bunting ist ein britischer Künstler, der seit den 1990er Jahren insbesondere durch Netzkunst-Arbeiten und als Gründer und Betreiber von irational.org. bekannt ist. Er forscht an offenen demokratischen Systemen im Kontext physischer und digitaler Realität und bietet seit vielen Jahren als künstlerische Praxis Überlebenstrainings in urbanen und ländlichen Räumen an. Er hat selbst eine Zeit lang auf der Straße gelebt, und forscht „über das Leben“ an den Grenzen des „Überlebens“. Der Workshop vermittelt den Teilnehmenden grundlegende Fähigkeiten für das Überleben in Innenräumen, einschließlich Unterkunft/Schlafen, Wasser/Nahrung, Sicherheit/Tarnung und Kunst/Kultur. Der Workshop wird in englischer Sprache gehalten. Maximale Teilnehmerzahl 10. Anmeldung unter [email protected] |
Fr 22/09 - 19–21 Uhr LABOR |
Heath Bunting „Urban parkland survival workshop“ Grundflächen, Parks und Auen sind unsere langfristigen natürlichen Lebensräume im Freien. Sogar sehr heruntergekommene und simulierte Parklandschaften bieten sich zum Überleben an. Ein extremes Beispiel dafür bietet der Ebertplatz mit der angrenzenden Grünanlage Richtung Konrad-Adenauer-Ufer in der Kölner Nordstadt. Der Workshop vermittelt den Teilnehmenden grundlegende Fähigkeiten für das Überleben im Stadtraum, einschließlich Unterkunft/Schlafen, Wasser/Nahrung, Sicherheit/Tarnung und Kunst/Kultur. Der Workshop wird in englischer Sprache gehalten. Maximale Teilnehmerzahl 10. Anmeldung unter [email protected] |
Sa 23/09 - 10–16.00 Uhr Treffpunkt Lichthof / LABOR |
Heath Bunting - Artisttalk Heath Bunting im Gespräch mit Ulrike Riebel (Kuratorin, Berlin), moderiert von Stefanie Klingemann ↯ irational.org |
Sa 23/09 - 19–20.30 Uhr LABOR |
Carola Keitel „Experiment Soziale Plastik 4.0 – Partizipativer Dialog“ Lecture Performance Die Künstlerin kreiert einen Raum für Dialog und beschäftigt sich hierbei mit Raumwahrnehmung und verschiedenen Dialogformaten, sowie deren künstlerische Metamorphose. Der Prozess wird mit maximal 12 Teilnehmenden von ihr angeleitet. Anmeldung bei: carolakeitel.co |
Do 12/10 - 19–20.30 Uhr danach offener Raum für alle bis 21.30 Uhr GOLD+BETON |
Oliver Kunkel „Paradoxien“ „Wie an Schizophrenie leidend, bewege ich mich durch die Zeit. Hin und her gerissen zwischen Verführung, Leidenschaft, Völlerei, Habgier, Verzicht, Notwendigkeit, Genuss, Pazifismus, Aggression und vielem mehr. Ein endloser Taumel der sich weder für das Eine, noch für das Andere zu entscheiden traut.“ Oliver Kunkel ist ein künstlerischer Grenzgänger, im Feld der künstlerischen Forschung beschäftigt er sich seit Anfang 2000 mit der Simulation von Welt, und gestaltet hybride Erfahrungsräume als digital-analoge skulpturale Rauminstallationen. Hierbei verschmelzen seine Werke im Bezug auf die Architektur mit dem analogen Raum, und bilden einen Kosmos, innerhalb dessen der Betrachter die Pfärten der sozialen, kulturellen, politischen und gesellschaftlichen Recherche in dem von Oliver Kunkel künstlerisch-wissenschaftlich aufbereiteten Labor untersuchen kann. ↯ oliverkunkel.com |
Do 28/09 - 19–20.30 Uhr GOLD+BETON |
(Stefan Riebel) „Lorem Ipsum“ Performance Lorem ipsum dolor sit amet, consectetur adipiscing elit, sed do eiusmod tempor incididunt ut labore et dolore magna aliqua. Ut enim ad minim veniam, quis nostrud exercitation ullamco laboris nisi ut aliquip ex ea commodo consequat. ↯ un.titled.be |
Fr 29/09 & Sa 14/10 jeweils 12-18 Uhr auf dem Ebertplatz |
Lisa Tschorn „Salon“ Die künstlerische Praxis von Lisa Tschorn umfasst Installationen, Textarbeiten, Präsenz- und Online-Performances. Hierbei fokussiert die Künstlerin das Schaffen von Räumen für Austausch und Begegnungen. Inhaltlich beschäftigt sie sich hierbei mit Arbeitswelten¸ Feminismus, Politik und Gesellschaft. Der Kern ihrer Praxis liegt in der Vernetzung künstlerische Arbeiten kooperativ entstehen zu lassen. Seit 2022 veranstaltet die Künstlerin monatlichen den „Salon“ im Wohnzimmer ihrer WG in Berlin-Kreuzberg. In ihrem „Salon auf Reisen“ wird das Thema „Freundschaft und Verbindung“ im Mittelpunkt stehen.Während des Salons gibt es drei Gesprächsrunden von jeweils 40 Minuten, die Künstlerin reicht hierbei Häppchen und Getränke. Anmeldung: [email protected] ↯ lisatschorn.eu |
Mi 11/10 - 19–22.00 Uhr GOLD+BETON |
KUNSTINITIATIVEN
Gold+Beton Meryem Erkus ↯ goldundbeton.de ↯ fb.com/goldundbeton LABOR Judith Behmer / Christof Klute / Gerd Mies / Marc Müller / Michael Nowottny / Andreas Treutinger / Herbert Sondermann / Gerd Seyde ↯ labor-ebertplatz.de Gemeinde Köln Maria Wildeis ↯ www.gemeinde-koeln.org Mouches Volantes Ihsan Alisan ↯ mouchesvolantes.org ungefähr5 ↯ www.ung-5.com |